Herzog Rudolf der Stifter

Herzog Rudolf der Stifter

Rudolf IV. (* 1. November 1339 in Wien; † 27. Juli 1365 in Mailand), genannt der Stifter, war Herzog (ab 1359 selbst ernannter Erzherzog) von Österreich, Herzog von Kärnten, Herzog der Steiermark (1358–1365) sowie Graf von Tirol (1363–1365) und seit 1364 auch Herzog von Krain.
Schon unter der Herrschaft der Babenberger hatte es Versuche gegeben, ihre Residenzstadt Wien zu einem Bischofssitz zu machen, und so das Herzogtum Österreich durch ein eigenes Landesbistum aus der Abhängigkeit des Bischofs von Passau zu lösen. Diese Bestrebungen wurden von Rudolf IV. aufgegriffen, doch scheiterte die Errichtung eines eigenen Bistums in Wien erneut am Widerstand der Passauer Bischöfe. Immerhin konnte Rudolf mit der Gründung eines Metropolitankapitels (was dem Namen nach einem Erzbischof beigeordnet sein müsste) in St. Stephan in Wien erste Schritte diesbezüglich setzen. Der Propst dieses Domkapitels erhielt den Titel Erzkanzler von Österreich, seinen Domherren wurde – wie Kardinälen – rote Kleidung zugestanden.
Während Rudolfs Herrschaft wurde mit dem Ausbau der Kirche zu St. Stephan begonnen und das hochgotische Langhaus errichtet, an dessen Portal er sich als Kirchenstifter zusammen mit seiner Ehefrau Katharina verewigte. (Das Vorbild dafür könnte der Prager Veitsdom gewesen sein, doch findet sich z. B. die Darstellung von Stifterpaaren an Kirchenportalen schon bei den von Babenbergern errichteten Klosterkirchen in Klosterneuburg und Lilienfeld). Auf den Ausbau der Kirche St. Stephan wird sein Beiname Der Stifter bzw. Fundator zurückgeführt, der sich in einer Inschrift im Inneren der Kirche findet.

Quelle Wikipedia