Leon Askin

Franz Marschner

Leo Aschkenasy wurde als Sohn der Eheleute Samuel und Malwine Aschkenasy in Wien geboren, wo er auch aufwuchs. Nach seinen ersten Bühnenauftritten 1926 wurde er Eleve im Theater in der Josefstadt unter der Leitung von Max Reinhardt. Von 1928 bis 1932 war er an Louise Dumonts Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert und spielte u. a. die Rollen des „Legendre“ in Büchners Dantons Tod, des „Filch“ in Brechts Dreigroschenoper, des „Aljosha“ in Gorkis Nachtasyl und des „Baccalaureus“ in Goethes Faust II. Ab Herbst 1932 spielte Leon Askin unter Leopold Lindtberg an den Städtischen Bühnen Düsseldorf bei Walter Bruno Iltz und hatte als „Pfeifer“ in Hauptmanns Die Weber großen Erfolg, ebenso in seiner letzten Rolle vor Hitlers Machtübernahme als „Spiegelberg“ in Schillers Die Räuber.
Aschkenasy wurde am 11. März 1933 vom Theater zwangsbeurlaubt.[2] Im April 1933 wurde er auf offener Straße verhaftet und kurzfristig ins Polizeigefängnis gebracht, wo er Schikanen und Misshandlungen ausgesetzt war. Nach seiner Entlassung auf die Intervention des österreichischen Konsuls hin flüchtete er nach Paris, wo er das Kabarett „Künstler-Klub Paris–Wien“ ins Leben rief und Schauspieler wie Lilli Palmer, Felix Bressart oder Kurt Gerron beschäftigte.
1935 kehrte Aschkenasy nach Wien zurück. Neben Theaterauftritten wirkte er als Regisseur und künstlerischer Leiter des „ABC“, das als ein betont anti-nationalsozialistisches Kabarett der Zwischenkriegszeit galt. In dieser Position protegierte er auch Jura Soyfer. In den Märztagen des Jahres 1938 flüchtete er neuerlich nach Paris. Seine Eltern sah er nie wieder. Sie wurden 1942 aus Wien in das KZ Theresienstadt deportiert und sind seitdem verschollen. Leon Askin wurde bei Kriegsausbruch in Frankreich als feindlicher Ausländer interniert und kam in das Lager Meslay-du-Maine, das er nach sechs Monaten verlassen durfte, weil sein US-Visum eingetroffen war.
In den 1960er Jahren wurde Leon Askin durch seine Darstellung des „General Burkhalter“ in der US-amerikanischen Fernsehserie Hogan’s Heroes einem größeren Publikum bekannt.
Nach der Trennung von seiner zweiten Ehefrau kehrte Leon Askin 1994 endgültig nach Wien zurück. Im selben Jahr stand er in dem österreichischen Kinofilm Höhenangst und als „Lanz von Liebenfels“ in Adolf Hitler – Mein Krampf vor der Kamera. 1995 wirkte er als Kabarettist unter dem Titel „Kleinkunst einst und jetzt“. In der Festwochenproduktion Der Vater trat Leon Askin als katholischer Priester „Sixtus O´Connor“ im Theater an der Wien auf. 1996/1997 spielte er an der Wiener Volksoper die Rolle des „Tschang“ in der Operette Das Land des Lächelns.
Sechs Jahre lang war er Zeitzeuge in der Produktion Alma – A Show BIZ ans Ende von Joshua Sobol in der Regie von Paulus Manker. 2002 bis 2004 las er an 25 Abenden Der Weltuntergang von Jura Soyfer im Schauspielhaus in Wien. Ebenfalls 2002 heiratete der fünfundneunzigjährige ein drittes Mal.

Quelle Wikipedia