Der Architekt des Parlaments,Theophil Hansen, wollte eigentlich
das auf der Brunnenanlage vor dem Parlament "Austria"
thronen sollte. Man entschied sich aber gegen eine Austria als
Repräsentationsfigur vor dem Parlamentsgebäude. Es wurde
befürchtet, dass diese als Zeichen der Vorherrschaft des
deutschsprachigen Teils der Monarchie missverstanden werden könnte.
Um möglichen Protesten nationaler Gruppierungen aus dem Weg
zu gehen, fiel die Wahl auf Pallas Athene als Brunnenfigur. Dennoch
wollte man bei der Ausgestaltung des Gebäudes auf Austria
als Personifikation des Gesamtstaates nicht verzichten. Austria
präsentiert sich nun gleich zweifach: Als zentrale Figur
des Glasmosaikfrieses über dem Haupteingang unterhalb der
Attika lädt sie, wenn auch verborgen hinter hohen Säulen,
in das Haus ein. Im Inneren des Gebäudes begegnet sie den
BesucherInnen ein zweites Mal in einem Fries über dem Eingangstor
im Atrium vor der Säulenhalle.
Die Austria auf dem Glasmosaik von Eduard Lebiedzki präsentiert
sich mit den Insignien des österreichischen Kaisertums. In
ihr verknüpft sich dynastische Tradition mit konstitutioneller
Regierungsform. Austria sitzt auf einem prächtigen Thron
umgeben von Blumenranken. Majestätisch nimmt sie die Huldigungen
der 17 im Reichsrat vertretenen Kronländer entgegen. Sie
wird von einem Posaunenengel begleitet. Ein Putto zu ihren Füßen
hält das österreichische Wappen mit dem kaiserlichen
Doppeladler.
Quelle Parlamentsdirektion