...ist eine Renaissance-Kapelle in Lemberg, unweit der römisch-katholischen Kathedrale.
Sie wurde vom aus Ungarn stammenden Georg Boim, einem Kaufmann und Stadtrat von Lemberg, als Grabkapelle seiner Familie gestiftet. Die Kapelle wurde von Andreas Bemer am Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Der Skulpturenschmuck ist ein Werk zweier Breslauer Bildhauer: Johann Scholz und Johann Pfister. Die Kapelle wird der Kunst der Spätrenaissance mit niederländischen Einflüssen zugeordnet. Mit ihrer übermäßigen Ausschmückung steht sie zwar den Krakauer Renaissancebauten nach, stellt jedoch ein Beispiel der bürgerlichen Architektur dar.
Auf der von fünf Pilastern geteilten Ostfassade befinden sich die Porträts von Georg Boim und seiner Gemahlin Jadwiga (Hedwig), gemalt 1617 von Giovanni Gianni.
Auf der Nordfassade befinden sich Fresken mit Darstellungen Christi und der Gottesmutter Maria. Auf der Seitenwand des achteckigen Tambours befindet sich ein Flachrelief mit dem St. Georg im Kampf mit dem Drachen. Diese Fassade wird Andreas Bemer zugeschrieben.
Die reich geschmückte Westfassade ist ein Werk von Johann Scholz. Sie ist mit sechs Säulen und zwei Gesimsen auf drei Stockwerke unterteilt.
Das höchste Stockwerk zeigt die Szenen der Passionsgeschichte: Geißelung Jesu, Kreuzweg, Kreuzigung und Kreuzabnahme.
Die Ausschmückung des Innenraumes ist hauptsächlich ein Werk von Hans Pfister. Die Kassetten der Kuppel sind mit Skulpturen gefüllt. Die Altarwand ist in drei waagerechte Reihen aufgeteilt und reicht bis zur Kuppel. Die Skulpturen wurden meistens im örtlichen Kalkstein gemeißelt, höher wurde Stuck verwendet. Es gibt auch Fragmente im schwarzen Marmor und im weißen Alabaster. Das untere Gesims wird von Figuren der vier Propheten getragen. Die Türflügel sind mit Intarsien und dekorativen Beschlägen geschmückt.